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Festnetz wird zum teuren Luxusvergnügen
Nachdem man mich nun schon mehrfach gerügt hat, dass ich keinen Festnetzanschluss (und -telefon) mehr habe (deswegen telefoniert man jetzt weniger) und mich in der letzten Woche leidenschaftlich zum T-Mobile G1 geschrieben habe – für dieses mobile Gerät braucht man definitiv keinen Festnetzanschluss – fühle ich mich endgültig motiviert ein paar ergänzende Takte dazu loszuwerden. Einerseits als Rechtfertigung für mein unzeitgemäßes und unangepasstes Handeln heute. Andererseits aber gerne auch als Argumentationsgrundlage für alle, die meiner Vision folgen möchten.
Was in Amerika schon deutlich weiter fortgeschritten ist wird bei uns erst in ein paar Jahren so deutliche sichtbar werden: Ja, auch wir schaffen das Festnetz ab. Weil es zu teuer ist/ wird. Frei nach dem Motto ‚Always on, always connected‘ werden in den nächsten Jahren immer weniger Gesprächsminuten auf das Festnetz entfallen. Und damit auch in zahlreichen Haushalten überflüssig und abgeschafft. Warum?
Nielsen hat sch hier das Thema zumindest für Amerika schon etwas genauer zur Brust genommen. Hier können sogar schon Aussagen darüber getroffen werden, wer sich seines Festnetzanschluss entledigt hat. Es sind, und das überrascht nicht wirklich, die Jungen und die Armen – 2/3 sind unter 35 Jahre alt und 46% verdienen weniger als 50.000$ pro Jahr. Es konnte nachgewiesen werden, dass Singles und Doubles verglichen mit einem Festnetztelefon bis zu 33$ pro Monat sparen können. Das sind eine Menge Big Mäc.
Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich könnte mir eine ähnliche Entwicklung auch für Deutschland vorstellen. Rein statistisch gesehen hat jeder Deutsche etwas mehr als einen Mobilfunkvertrag, das heißt Festnetz konkurriert gegen Handy und nicht umgekehrt.
Mit den jüngsten Smartphones wird nun auch noch Internet mobiler und VoIP verfügbarer. Die Prognose für die nächsten 10 Jahre sagt, dass gerade Privathaushalte mit mittlerem Einkommen sich für eine sog. Medien-Flatrate entscheiden werden, die einfach alle Verbindungen des täglichen Lebens beinhaltet und abdeckt.
Frontier Airlines
Meine absolute Lieblings(Werber)Geschichte durfte ich heute Morgen endlich meiner Süßen erzählen und zeigen. Eigentlich hat sie ja mit Kommunikation, Werbung & Co. nicht viel am Hut (deswegen ist mir Ihre Meinung auch so wichtig, wenn ich mal wieder ein Konzept geschrieben habe … das holt einen immer so wundervoll sanft auf den Boden der Tatsachen zurück), aber nachdem heute Morgen mal wieder ein Bullshit-Satz nach dem nächsten in den Werbeblöcken aneinander gereiht wurden formte sie den großartigen Satz:
„Schatz, gibt es eigentlich noch niveauvolle Werbung in Deutschland?“
Ein Lächeln durchzuckte mein Gesicht. (In Gedanken: „Shit, warum ändern wir das eigentlich nicht mal.“)
„Doch Maus, aber sie ist eben selten geworden. Ein scheues Reh siehst Du ja auch nicht jeden Tag.“
„Blöder Vergleich! Wo und wann gibt es denn mal was Sehenswertes?“
„Hm.“ … „Ich zeig Dir mal was aus Amiland … ist auch schon ein paar Tage älter, aber besser.“
(Ich kurz danach in Gedanken: „Es wird Zeit etwas zu tun … „)
Hier also nun eines meiner TOP5 Beispiele für eine der großartigsten, integrierten Kampagne EVER: Frontier Airlines. Ja, einige von Euch werden sie kennen (sie ist ja auch schon was älter) aber ich liebe sie einfach.
Von „Let Flip fly to Mexico“
Zu „Denver’s Favorite Animal“
Nur mal eine Hand voll Fakten zum Erfolg:
- best low cost carrier (business traveler magazine 2006)
- 3 mio. votes (during 2007 campaign Denver’s Favorite Animal)
- 33% increase in web traffic
- online bookings increased by 26%
- increase of Email alerts/ hot links by 400%
Great stuff … und weil es so schön war noch einen drauf. Denn das Ganze funktionierte nicht nur die letzten zwei Jahre nach außen und rettete Frontier Airlines den Arsch vor den Angriffen der Konkurrenz, sondern richtete sich auch nach innen an die Mitarbeiter. Have a look at the ‚lord of the luggage‘:
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